Fitness für Taucher – welche Sportarten bieten sich an?

Die wenigsten Taucher werden Tauchen tatsächlich als Sport zum Muskelaufbau und zur Steigerung der Kondition ausüben. Dazu müsste man schon alle 1-2 Tage ins Wasser springen und “Tauchen trainieren”. Da der Aufwand zum Tauchen – wie euch allen ja bekannt ist – recht hoch ist, sind 1-2 Tauchgänge pro Woche schon eher die Ausnahme. Einige Taucher tauchen regelmäßig, ich selbst versuche alle 2-3 Wochen ins Wasser zu kommen, andere Taucher tauchen nur im Urlaub, dann allerdings exzessiv.

Da kommt dann natürlich die Frage auf, wie man sich seine Fitness für’s Tauchen am besten bewahrt bzw. zuvor aufbaut. Dazu bieten sich aus meiner Sicht verschiedene Sportarten an, die einzeln aber auch in Kombination eine gute Grundlage für den ambitionierten Taucher legen können:

Schwimmen

Schwimmen stellt sicherlich die naheliegendste Vorbereitung zum Tauchen dar. Man befindet sich schonmal im gleichen Medium – ein ungemeiner Vorteil beim Tauchen, wenn man sich im Wasser wohl fühlt und sich auch sehr sicher darin bewegen kann. Es habe nicht erst einen Taucher getroffen, der vor seinem Tauchschein mehr schlecht als Recht Schwimmen konnte. Beim Erlernen des Tauchens führt das natürlich zu Komplikationen. Umgekehrt habe ich schon einige Taucher erlebt, die aus dem Schwimmsport kamen und beim Erlernen des Tauchen überhaupt keine Probleme hatten, da sie sich im Wasser bereits zuvor sehr wohl fühlten. Schwimmer kommen in der Regel bestens mit der Dreidimensionalität der Fortbewegung im Wasser bestens klar, haben bereits ein Gefühl wie man sich effizient fortbewegt und sind sehr sicher, auch wenn sie mal kurzzeitig die Luft anhalten müssen. Einen Nachteil beim Schwimmen sehe ich jedoch: Die meisten Schwimmstile sind sehr armlastig – umso mehr, wenn man die Technik nicht richtig beherrscht (Zum Erlernen der Technik kann ich die Mitgliedschaft im Schwimmverein empfehlen und das Buch “Schwimmwelt” – kostet ein paar Euro, ist aber meiner Meinung nach das beste Buch auf dem Markt). Beim Tauchen benutzt man die Arme aber kaum, sondern benötigt vor allem Muskulatur in den Beinen. Aber Oberkörpermuskulatur schadet auch beim Schleppen der Ausrüstung nie. Die Grundlagenausdauer, die beim Schwimmen geschaffen wird, macht aber durchaus wieder beim Tauchen Sinn. Will man besonders die Beine trainieren, empfiehlt sich das Flossenschwimmen. Dazu dann bitte nicht die Geräteflossen nutzen, sondern Schwimmbadflossen. Will man mal einen anderen Trainingsreiz setzen, empfehle ich Kurzflossen. Die sind deutlich kürzer als “normale” Flossen und trainieren so die Beinmuskulatur nochmal ganz anders.

Entscheidender Nachteil aus meiner Sicht beim Schwimmen: Man kann nicht überall und sofort schwimmen. Man benötigt immer ein Schwimmbad und muss sich an die Öffnungszeiten halten und dazu noch schauen wann es nicht allzu voll im Schwimmbad ist – trainiert man im Verein hat man zwar geregelte Bahnen, allerdings auch sehr eingeschränkte Trainingszeiten. Der Vorteil im Verein ist natürlich, dass man deutlich strukturierter und in der Regel auch anstrengender trainiert als wenn man locker für sich seine Bahnen zieht.

Laufen

Der entscheidende Vorteil beim Laufen gegenüber dem Schwimmen ist aus meiner Sicht, dass man quasi überall und immer Laufen kann. Auch die laufenden Kosten halten sich gegenüber Schwimmen im Rahmen: Beim Schwimmen kommen Vereinsbeiträge oder Eintrittsgelder für Schwimmbäder zusammen. Beim Laufen bewegt man sich in der Regel in der Natur – und die ist gratis. Klar, Laufschuhe kosten mehr als eine Badehose, werden aber deutlich seltener bezahlt werden müssen als der Freibadeintritt. Abgesehen von den Kosten halte ich Laufen vor allem aufgrund der “ständigen Verfügbarkeit” für einen ausgezeichneten Sport, um die Grundlagenausdauer und vor allem die Beinmuskulatur zu trainieren. Laufen kann man beispielsweise auch gut auf einer Geschäftsreise ohne großartige Planung: Laufschuhe, Hose und Shirt in den Koffer und einfach vorm Hotel loslaufen. Beim Schwimmen muss man dann eher schonmal nach einer Möglichkeit suchen – die wenigsten Hotels haben einen annehmbaren Pool in dem man vernünftig trainieren könnte. Eine Laufeinheit kann man auch fast immer irgendwo in seinen Terminkalender quetschen, da man keine Zeiten für Anreise etc. draufschlagen muss.


Radfahren

Eine gute Alternative zum Laufen stellt das Radfahren dar. Ich persönlich bin kein großer Fan vom Radfahren, daher kommt es bei mir meist zu kurz. Jedoch ist Radfahren gerade für Einsteiger, die wieder mit Ausdauersport beginnen möchten, eine sehr gute Wahl, da es im Gegensatz zum Laufen sehr gelenkschonend ist. Damit trainiert man die Kondition und auch die Beinmuskulatur sehr gut. Radfahren (damit meine ich natürlich nicht spazieren fahren) lässt sich auch sehr gut in den Alltag integrieren, wenn man beispielsweise mit dem Rad zur Arbeit fährt und auf’s Auto verzichtet. Hat man am Arbeitsplatz die Möglichkeit zu duschen, bietet es sich auch an den Arbeitsweg mit dem Fahrrad sehr sportlich zu bewältigen. Gerade, um wieder mit dem Sport zu beginnen, eignet sich Radfahren so, um Strecken, die sonst mit dem Auto zurückgelegt werden, nun mit dem Rad zu bewältigen. Sport in den Alltag zu integrieren hat noch nie geschadet. Aufgrund meines Arbeitsweges von 20 km fahre ich allerdings aus Zeitmangel nur hin und wieder mit dem Rad zur Arbeit.

 Krafttraining

Interessant beim Tauchen ist immer auch die Kraft: Ausrüstung – das wissen wir alle – ist selten leicht. Und da ist es von Vorteil, wenn man nach dem Schleppen der Ausrüstung zum Wasser nicht schon nach Luft ringen muss. So gestaltet sich zum Einen die Vorbereitung des Tauchgangs als auch der Tauchgang selbst wesentlich entspannter. Krafttraining muss dazu nicht immer im Fitnessstudio stattfinden und horrende Summen an monatlichen Beiträgen verschlingen. Krafttraining kann man auch zu Hause oder im Hotel durchführen. Denkt dabei einfach mal an Übungen wie Liegestütze oder Situps. Der Vorteil beim Krafttraining ohne Geräte ist zudem, dass man die Länge der Trainingseinheit beliebig variieren kann und somit eine solche Trainingseinheit noch leichter in den vielleicht schon vollen Terminkalender bekommt.

 

Ich selbst kombiniere, um für’s Tauchen fit zu sein Laufen, Schwimmen und Krafttraining. Zum Radfahren komme ich einfach zu selten als dass ich das als regelmäßigen Sport aufführen könnte.

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2 Antworten auf Fitness für Taucher – welche Sportarten bieten sich an?

  1. Caroline sagt:

    toller Artikel – gefaellt mir sehr gut, ich hab’ nur eine kleine Ergaenzung … ich empfehle ausserdem noch Yoga … hilft bei der Atemtechnik und dehnt die Muskeln !

  2. Jan sagt:

    Jepp, stimmt, und das gute an ein paar einfachen Yoga-Übungen: Man kann sie mit in den Urlaub nehmen :)

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