Bootstauchgang ohne Boje

Heute ein Tauchgangsbericht, der zum Glück gut endete, von Sabine:

An einem Sommertag ließen wir uns von einem Schlauchboot auf die Ostsee raus fahren. Wir wollten abends vor einer Steilküste tauchen, die man mit dem Auto nur schlecht erreichen kann und auch der Abstieg mit der schweren Tauchausrüstung nicht einfach gewesen wäre. Daher fragten wir einen Freund, ob er uns mit seinem Schlauchboot vom Hafen aus raus bringen und vor der Steilküste absetzen könne.

Nach ca. 1/2 stündiger Fahrt mit dem Boot machte sich unsere vierköpfige Tauchgruppe bereit für den Tauchgang. Wir hatten keine besonderen Konstellationen geplant und wollten einfach nur einen lockeren Tauchgang durchführen. Damit es tatsächlich Easy-Diving werden würde, erklärte ich dem Bootsführer, dass wir einfach von der Stelle an der er uns absetzen würde im 90 Grad-Winkel zur Steilküste tauchen würden, die Steilküste also stets hinter uns lassen würden.

Er wollte – während wir tauchten – mit dem Boot noch ein paar Runden drehen, um uns dann 45 Minuten später wieder abzuholen. Wir hatten nur leichten Wellengang und daher sah ich kein Problem darin, dass er uns ggf. nicht wieder finden könnte, da er lediglich den Absetzpunkt anfahren und von dort aus geradeaus unserer geplanten Strecke folgen musste.

Leider stellte sich beim Auftauchen heraus, dass dies ein Fehler war. Als wir nach der geplanten Zeit auftauchten, bemerkten wir, dass es langsam zu dämmern begann. Wir schauten uns um, jedoch war das Boot weit und breit nicht zu sehen. Schließlich entdeckten wir weit entfernt das Top-Licht unseres Bootes. Jedoch an einer völlig falschen Position – offenbar hatte sich der Bootsführer “verfahren”. Durch den leichten Wellengang und die einsetzende Dunkelheit konnte uns der Bootsführer vermutlich auch kaum sehen – zumindest sahen auch wir ihn immer nur, wenn wir uns auf der Wellenkuppe befanden.

Da wir weder eine Tauchboje, eine Dekoboje noch einen Blitzer dabei hatten, gab es für uns auch nur eingeschränkte Möglichkeiten das Boot auf uns aufmerksam zu machen. Somit entschlossen wir uns nach weiteren 10 Minuten und ohne Aussicht darauf doch noch gefunden zu werden dazu in Richtung Land zu schwimmen. Die Entfernung zum Land betrug ca. 1000 Meter. Mit Tauchausrüstung ein ganz schönes Stück zu schwimmen, für uns als gute Schwimmer jedoch die deutlich bessere Option im Vergleich zur Übernachtung in der Ostsee.

Nachdem wir ca. 10 Minuten in Richtung Land geschwommen sind, kam unser Boot dann doch merklich näher, um uns schließlich zu finden. 

Im Nachhinein habe ich mir zur Vermeidung solcher Probleme eine Dekoboje und einen Blitzer gekauft, um sowohl bei Licht als auch im Dunkel auf mich aufmerksam machen können. Ebenso würde ich nie wieder einem Boot eine Spaßfahrt erlauben, sondern erwarten, dass er uns bzw. unsere Tauchboje immer im Blick behält.

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