Anforderungen an ein Tauchermesser

Bungee Cord Befestigung am Messer

Bungee Cord Befestigung am Messer

In zwei vergangenen Beiträgen habe ich mich bereits mit Tauchmessern beschäftigt. Zum einen habe ich diskutiert wie man ein Tauchmesser vor Verlust sichert, zum anderen vorgestellt wo das Tauchmesser befestigt werden sollte. In diesem Beitrag soll nun der Schwerpunkt auf die Anforderungen an ein Tauchmesser gelegt werden.

  1. Wichtig ist bei einem Tauchmesser vor allem, dass es scharf ist. Das solltet ihr hin und wieder auch mal kontrollieren – das beste Messer bleibt nicht ewig scharf.
  2. Das Tauchmesser sollte vorn stumpf sein. Was? Stumpf? Ja, genau! Das Tauchmesser sollte vorn keine Spitze haben, sondern stumpf sein. Aber warum? Mit der Spitze kann es leicht passieren, dass man aus Versehen ein Loch in den Anzug oder das Jacket sticht. Was das bedeutet brauche ich euch wohl nicht erklären. Angenehmer Nebeneffekt bei einem flachen Ende des Messers: Ihr könnt es auch mal als Schraubendreher verwenden. Klar, wenn das Messer vorn spitz ist, kann man damit praktischerweise Haie erlegen. An dieser Stelle sollte man aber mal genau überlegen, ob das ein reales Anwendungsszenario darstellt.
  3. Viele Tauchmesser haben am hinteren Teil der Klinge eine kleine Einbuchtung, den so genannten Leinencutter. Der ist praktisch, um eine Leine zu durchtrennen – wenn er denn groß genug für die Leine gestaltet ist.



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  4. Bei der Größe scheiden sich die Geister. Riesige Messer, die fasst schon Macheten darstellen, bezeichne ich gern als Sharkdefender. Sie sind unhandlich, unnötig schwer und häufig schlecht zu handhaben. Beim Tauchmesser kommt es – wie in anderen Lebensbereichen auch – nicht nur auf die Größe an. Natürlich sollte das Messer auch nicht zu klein sein, so dass man es nicht vernünftig greifen kann. Bei manchen Tauchern sieht man schon sehr winzige Tauchmesser am Jacket baumeln, die eher als Zahnstocher geeignet sind. Man hat häufig den Anschein, dass das Messer nur mitgenommen wird, weil man mal irgendwo gelesen oder gehört hat, dass Taucher ein Messer benötigen und das winzige Messer am wenigsten stört. Ich empfehle ein Tauchmesser mittlerer Größe, dass gut in der Hand liegt und somit auch vernünftig eingesetzt werden kann.
  5. Der Preis spielt natürlich auch eine entscheidende Rolle: Solltet ihr im Lotto gewonnen haben, darf so ein Messer natürlich auch mal 500 Euro kosten. Bei den meisten Tauchern bewegen wir uns jenseits der 50 Euro bereits weit hinter der Schmerzgrenze. Das Messer sollte also bezahlbar sein, aber die Qualität muss natürlich trotzdem noch stimmen – Nicht am falschen Ende sparen!
  6. Beim Thema Qualität sind wir auch schon beim Rosten: Einige Tauchmesser rosten – ja, klingt komisch, ist aber so. Daher bei der Wahl des Materials aufpassen. Einige Messer kann man demontieren, so dass die besser trocknen und lüften, das kann ggf. schon ein Rosten beispielsweise im Griff verhindern, wenn das Messer regelmäßig nach dem Tauchgang zerlegt.
  7. Die Arretierung des Messers in der Scheide sollte zum einen so fest sein, dass ein versehentliches Lösen des Messers verhindert wird. Zum anderen muss sie aber gleichzeitig so leichtgängig und einfach zu bedienen sein, dass dies auch mit dicken Neoprenhandschuhe noch unkompliziert möglich ist.
  8. Ein Wellenschliff - zumindest an einem Teil der Klinge – ist von Vorteil, da mit einem Wellenschliff Leinen und Netze einfacher durchtrennt werden könnnen.

Zuletzt möchte ich noch erwähnen, dass es nicht immer ein Tauchmesser sein muss. Je nach Anwendungsfall kann auch eine Schere oder ein Leinencutter hilfreich sein. Dazu werde ich in einem der folgenden Beiträge etwas detaillierter Stellung beziehen.

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